Sternennacht

Ich klettere die Feuerleiter hoch
aufs Dach, denn heute will ich
mir die Sterne einmal genauer
ansehen.

Ich habe die Taschenlampe dabei,
das Buch mit den Sternbildern,
den Festivalhocker mit, die Ski-
hose an, das Fernglas umgehängt,
die Walkman-Musik in der Tasche
und den warmen schwarzen Tee
mit Milch in der Thermosflasche,

ich passe kaum durch die enge
aluminium-umspannte Leiter.

Doch ich schaffte es bis aufs Dach,
brachte mich in Position und
schaute in die sternklare Nacht.

Da zogen sie vorbei, die Großen:
Der Löwe, der Stier mit den Pleja-
den, die Zwillinge Castor und
Pollux, der Fuhrmann, Orion,
der große Hund mit Sirius...
sogar den Krebs erkannte ich
mit seinen lichtschwachen
Sternen zwischen Löwe und
Zwilling.

Ich blieb solange bis meine Knie
zwei Eiskolben geworden waren.

Dann stieg ich wieder hinab in
meine Kellerwohnung, mein
Loch und meine warme Höhle,

und war glücklich, sie alle da oben
gesehen zu haben.

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